Erhöhte Cholesterinwerte

Cholesterin ist ein wichtiger Baustein im Körper. Es gehört zu den Fetten (Lipiden) und wird unter anderem beim Aufbau der Zellmembranen benötigt. Nur 20-35% des Cholesterins wird über die Nahrung aufgenommen, der Rest wird von den Leberzellen produziert. Der allergrösste Anteil des menschlichen Cholesterins befindet sich in den Zellen, nur gerade 5% finden sich im Blut. Bei einer Hypercholesterinämie kommt es zu einem Anstieg der Cholesterinwerte im Blut. Dies führt zu einer Anreicherung des Cholesterins, vor allem eines speziellen Bestandteils, dem sogenannten LDL (Low Density Lipoprotein) in der Gefässwand.

Diese Gefässveränderungen nennt man „Arteriosklerose“. Die Arteriosklerose ist ein chronischer, langsam fortschreitender Prozess der Arterien, welcher nicht nur die Herzgefässe, sondern auch alle anderen arteriellen Gefässe des Menschen, z.B.  auch die Blutgefässe im Gehirn oder an den Beinen betreffen kann. Daher stellt die Hypercholesterinämie einen der Hauptrisikofaktoren für eine koronare Herzerkrankung, einen Schlaganfall und eine periphere arterielle Verschlusskrankheit (Schaufensterkrankheit) dar.

Neben dem Cholesterin gibt es noch weitere Blutfette, wie zum Beispiel die Triglyceride oder das Lipoprotein a, welche das Risiko für Gefässveränderungen ebenfalls erhöhen können.

AB WANN SIND ERHÖHTE BLUTFETTE GEFÄHRLICH?

Ab wann Cholesterinwerte gefährlich sind, kann nicht pauschal für jeden Menschen festgelegt werden. Dies ist sehr davon abhängig wie gross das individuelle Gesamtrisiko für eine kardiovaskuläre Erkrankung ist. Diese ist wiederum abhängig von den anderen Risikofaktoren, wie Blutdruck, Rauchen, Diabetes, etc.

Grundsätzlich kann man sagen, dass je höher das Gesamtrisiko ist, desto gefährlicher sind auch erhöhte Cholesterinwerte und desto tiefere Zielwerte sollten angestrebt werden.

SYMPTOME

Erhöhte Blutfettewerte selber führen zu keinen Beschwerden. Aus diesem Grund werden sie meistens zufällig bei einer Routineuntersuchung beim Hausarzt nachgewiesen oder erst dann erkannt, wenn bereits Spätfolgen an den Gefässen aufgetreten sind.

DIAGNOSE

Erhöhte Blutfettwerte können mit einer einfachen Blutuntersuchung festgestellt werden.

URSACHEN

Die Hypercholesterinämie wird vor allem durch die Art und Weise wie wir leben beeinflusst, beispielsweise durch Übergewicht, Bewegungsmangel sowie ungesunde Ernährung (wie fettreiche Nahrung oder übermässiger Alkoholkonsum).

Selten ist eine genetische Vererbung, die sogenannte familiäre Hypercholesterinämie hierfür verantwortlich. Diese tritt bereits im Kindesalter auf. Dabei kommt es zu ausgesprochen hohen Cholesterinwerten und einem dadurch bedingten deutlich erhöhten Risiko für frühzeitigen Ablagerungen in die Gefässe und somit einem erhöhten Risiko für Herzinfarkte und Schlaganfälle.

Andere, sehr seltene Ursachen einer Hypercholesterinämie können Stoffwechselerkrankungen, Lebererkrankungen oder Nierenerkrankungen sein.

THERAPIE

Zur Senkung der Cholesterinwerte können Sie selber mit einer Veränderung Ihres Verhaltens und Ihres Lebensstils beitragen. Vor allem durch mehr Bewegung, Gewichtsreduktion und einer ausgewogenen und abwechslungsreichen Ernährung können die Cholesterinwerte reduziert werden. Verzichten Sie auch auf zu fettiges Essen, Fertigprodukte und verringern Sie den Alkoholkonsum.

 Abhängig von der Höhe der Cholesterinwerte sowie dem kardiovaskulären Risiko sind allenfalls cholesterinsenkende Medikamente notwendig. Gerade bei Patienten mit einem hohen kardiovaskulären Risiko beziehungsweise bei denjenigen mit einer bereits bekannten Gefässerkrankung senken tiefe Cholesterinwerte das Risiko für einen Herzinfarkt oder Schlaganfall beträchtlich!

 Eine der am häufigsten eingesetzten, und am besten wirksamsten Medikamentenklasse zur Cholesterinsenkung sind die sogenannten Statine. Aber auch alternative Medikamente stehen den Spezialisten zur Behandlung zur Verfügung.

WAS SIND MÖGLICHE NEBENWIRKUNGEN VON CHOLESTERINSENKERN?

Grundsätzlich können alle Medikamente Nebenwirkungen aufweisen; davon sind die cholesterinsenkenden nicht ausgeschlossen.

Die Statine sind eine der am besten untersuchtesten Substanzklassen überhaupt. Deren positive Wirkung auf die Reduktion von Herzinfarkten und Schlaganfällen ist klar belegt. Auch konnte gezeigt werden, dass wenn Statine abgesetzt werden, die Rate der Herzinfarkte und Schlaganfälle wieder deutlich ansteigt.

Auch Nebenwirkungen sind beschrieben. In diesem Zusammenhang werden manchmal Muskelschmerzen oder eine Muskelschwäche, aber auch Gelenkbeschwerden beschrieben.

Sollten Nebenwirkungen auf Statine auftreten, sollten diese abgesetzt werden. Dann stehen verschiedene Alternativprodukte zur Verfügung über die wir sie sehr gerne aufklären werden.

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