HERZSTOLPERN & HERZRASEN

Häufig berichten Patienten über Extraschläge, Aussetzer, Stolpern oder auch Herzrasen. Diese können sporadisch oder gehäuft vorkommen.

Ob und wie intensiv der Herzschlag oder dessen Unregelmässigkeiten wahrgenommen werden, hängt einerseits von der Ausprägung dieser und andererseits auch vom individuellen Körpergefühl ab. Manche Menschen haben einzelne Extraschläge und spüren jeden einzelnen Extraschlag als unangenehm, andere haben ausgeprägte Herzrhythmusstörungen und fühlen sich uneingeschränkt wohl.

Zudem müssen Herzrhythmusstörungen von einer normalen Herzerregung unterschieden werden. Die normale Herzfrequenz bewegt sich zwischen 50 und 100 Schlägen pro Minute und wird durch den Sinusknoten, dem Taktgeber am Herzen mit einem elektrischen Signal vorgegeben. Ein Anstieg dieser unter körperlicher Anstrengung bis zu 180 Schlägen pro Minute (je nach Alter des Patienten – die maximal mögliche Herzfrequenz nimmt mit dem Alter ab) ist wichtig um die Leistung des Herzens zu erhöhen. Auch der normale Herzrhythmus wird manchmal als sehr intensiv oder auch unangenehm gespürt, z.B. bei emotionalem Stress oder nach einer grossen Mahlzeit, und kann dann manchmal schwer von einer Herzrhythmusstörung im eigentlichen Sinne unterschieden werden.

Bei Herzrhythmusstörungen kommt es zu Abweichungen im Sinne einer zu langsamen (Bradykardie), einer zu schnellen (Tachykardie) oder einer unregelmässigen Herzfrequenz (Arrhythmie).

Bei langsamen Herzrhythmusstörungen schlägt das Herz weniger als 50-mal pro Minute. Diese tiefen Herzfrequenzen sind bei Ausdauersportlern normal. Bei älteren Personen sind diese jedoch häufig Ausdruck einer krankhaften Verlangsamung des Sinusknoten oder der elektrischen Leitungsbahnen am Herzen.

Betroffene können eine Leistungsminderung oder Schwindel verspüren, im schlimmsten Fall kann es zu einer plötzlichen Ohnmacht (Synkope) kommen. Die Ohnmachtsanfälle kommen typischerweise ohne ankündigende Symptome, wie Unwohlsein oder Schwindel. Das heisst die Patienten fallen plötzlich in Ohnmacht und sind, sollten Sie sich nicht verletzen, nach wenigen Sekunden wieder normal ansprechbar und beschwerdefrei.

Schnelle Herzrhythmusstörungen treten häufig plötzlich auf und können ebenso schnell wieder verschwinden, ähnlich wie beim An- und Ausschalten des Lichtes. Sie können jedoch auch permanent vorhanden sein.

Bei jüngeren Menschen besteht meist eine zusätzliche elektrische Leitungsbahn aufgrund derer es zu unerwünschten kreisenden elektrischen Erregungen mit sehr schnellem Herzschlag kommen kann. Bei Personen ab 65 Jahren handelt es sich in der Regel um ein Vorhofflimmern, einer unkoordinierten sehr schnellen Erregung der Vorhöfe, die meist zu einer schnellen und unregelmässigen Herzfrequenz führt.

Je schneller die Herzfrequenz ist desto eher kann dies auch Beschwerden auslösen. Störend kann das Herzrasen an sich sein. Oft wird auch eine innere Unruhe, eine Kurzatmigkeit oder ein Druckgefühl im Brustbereich geschildert. Auch kann es zu starken Angstgefühlen kommen. Dies führt teils zu einer Hyperventilation mit zusätzlichem Kribbeln in den Fingerspitzen und Lippen.

Neben den beschriebenen Herzrhythmusstörungen können Extraschläge (Extrasystolen) auftreten. Diese werden häufig als Aussetzer, Stolpern oder Palpitationen beschrieben. Dabei handelt es sich um eine Art Fehlzündung im Hauptmuskel oder im Vorhof. Einzelne Extrasystolen treten bei jedem Patienten auf und die wenigsten spüren diese. Kommt es jedoch zu einer Häufung dieser, werden sie öfters wahrgenommen und können ein Anzeichen einer Herzerkrankung sein.

Wann soll ich zum Arzt?

Neu aufgetretene, zunehmende oder auch störende Herzrhythmusstörungen sowie jegliche Art von unregelmässigen Herzrhythmen (beispielsweise als Anzeige bei den Blutdruckmessungen) sollten weiter abgeklärt werden. Möglicherweise reicht hierfür die Durchführung eines EKGs beim Hausarzt. Ob eine weiterführende Abklärung bei einem Herzspezialisten notwendig ist, ist letztendlich abhängig von den Befunden und den Beschwerden des Betroffenen.

Bei Warnsignalen wie beispielsweise Atemnot, Druck- / Engegefühl auf der Brust, Schwindel oder Ohnmacht sollten Sie unverzüglich einen Arzt aufsuchen.

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