Schwindel/Synkope (=Kollaps)
Vor allem ältere Menschen leiden an Schwindel, welcher nur selten oder aber auch dauernd besteht.
Es gibt mehrere Ursachen dafür:
Der Gleichgewichtssinn liegt im Innenohr, bei Störungen kommt es zu Schwindel (hier kann der Hals-Nasen-Ohren Arzt die Diagnose stellen)
Neurologische Ursachen im Gehirn (hier braucht es einen Neurologen)
Ursachen am Herzen:
Herzrhythmusstörungen mit sehr schneller (z.B. Vorhofflimmern) oder aber auch sehr langsamer Herzfrequenz (z.B. AV-Block) können Schwindel oder sogar einen Kollaps verursachen. Ein Ruhe- und ein Langzeit-EKG können hier häufig rasch Aufklärung schaffen, wo das Problem liegt und eine entsprechende Behandlung einleiten
Aortenklappenstenose: wenn die Aortenklappe verengt ist, so gelangt nicht mehr genügend Blut von der linken Herzkammer in die Aorta (Hauptschlagader). Auch das Gehirn bekommt dann natürlich nur noch eine geringere Blut- und Sauerstoffzufuhr. Dieses Problem verstärkt sich natürlich bei Anstrengung. Hier kann es dann zu Schwindel oder einem Kollaps kommen
Tiefer Blutdruck (Hypotonie): Ein tiefer Blutdruck kann dann auftreten, wenn beispielsweise etwas zu viele Blutdruck senkende Medikamente eingenommen werden. Aber auch bei rascher Lageänderung (z.B. rasches Aufstehen aus dem Bett), kann das Blut in den Beinen momentan versacken und zu Schwindel führen. Hier sollte in keinem Fall eine Medikamentenumstellung durch den Patient alleine erfolgen. Ihr Kardiologe wird eine 24h-Blutdruckmessung oder auch eine sogenannte Kipptischuntersuchung veranlassen, bei der der Blutdruck dann über einen längeren Zeitraum, beziehungsweise bei raschen Lageänderungen ermittelt wird, um so die genaue Ursache herauszufinden.
Bewusstlosigkeit
Ein zum Glück recht selten auftretendes Symptom ist die Bewusstseinstrübung oder eine vollständige Bewusstlosigkeit. Besonders wenn ein guter Bekannter oder gar ein Verwandter plötzlich leblos zusammensackt, bedeutet dies eine Ausnahmesituation für die Angehörigen. Zumeist besteht eine gewisse Ratlosigkeit, was zu tun ist.
Neben Unfällen mit Verletzungen des Schädels, Über-/Unterzuckerungszuständen bei Diabetikern oder Erkrankungen des Gehirns gehören Herzerkrankungen zu den häufigsten Ursachen für eine Bewusstlosigkeit.
Bei einem Herzstillstand ist Eile geboten! Nach nur 3-5 Minuten in denen das Herz nicht oder unzureichend schlägt, kommt es durch Sauerstoffmangel zu bleibenden Schäden am Gehirn. Entsprechend kommt der raschen und vor allem richtigen Behandlung eine enorme Bedeutung zu.
Aber wie reagiert man richtig?
Regel 1: So gut es geht Ruhe bewahren – Panik ist immer ein schlechter Ratgeber!
Regel 2: Folgen Sie der Überlebenskette!
Notfall erkennen – Hilfe rufen – Herzmassage – Defibrillator – Notarzt übergeben
Regel 3: Wählen Sie unverzüglich die Notrufnummer 112 oder 144
Die kompetenten Mitarbeiter des Sanitätsnotrufes werden Ihnen eine Anleitung geben, was zu tun ist - bis der Notarzt vor Ort eintrifft!
Automatisierter Externer Defibrillator – AED
Ein AED ist heute an öffentlichen Plätzen (Bahnhöfe, Stadien, Arztpraxen…) verfügbar und durch oder Ähnliches gekennzeichnet.
Sollte ein Patient bewusstlos werden, so sollte unverzüglich ein AED herbeigeschafft werden. Die Bedienung ist sehr einfach:
Klebeelektroden wie aufgezeichnet auf den Brustkorb kleben
Gerät einschalten
Das Gerät gibt Anweisungen was zu tun ist
Der besondere Vorteil eines AED ist, dass ein Herzkreislaufstilland auf Grund von Kammerflimmern (z.B. durch einen Herzinfarkt verursacht), mit einem Elektroschock behandelt werden kann.
Durch einen raschen Einsatz des AED steigt die Überlebenswahrscheinlichkeit deutlich an!
Besuchen Sie einen Reanimationskurs und retten Sie Leben! Eine Reanimationssituation kann überall und unerwartet auftreten: am Bahnhof, im Flughafen,
im Fussballstadion oder beim Tennis spielen!
Besonders wenn ein Angehöriger oder Freund in Ihrem Umfeld eine bekannte Herzerkrankung hat!
Reanimationskurse können zum Beispiel hier gebucht werden:
https://www.srk-luzern.ch
http://www.samariterverein-luzern.ch
Die hier aufgeführte Liste an möglichen Beschwerden erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Herzprobleme können manchmal auch ganz andere atypische Beschwerden hervorrufen. Deshalb ersetzt der oben angeführte Artikel in keinem Fall einen Besuch bei Ihrem Herzspezialisten.