HERZKATHETER-UNTERSUCHUNG

Die Herzkatheter-Untersuchung (Koronarangiographie) ist eine der wichtigsten Techniken zur Abklärung sowie Behandlung einer koronaren Herzerkrankung. Sie erlaubt die direkte Darstellung der Herzkranzgefässe (Koronarien) und damit auch von allfälligen Gefässwandablagerungen und Engstellen (Koronarstenosen).

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Herzkatheter-Untersuchung

Ablauf der Untersuchung
  • Der Patient tritt in der Regel am Vormittag in die Klinik St. Anna ein. Allenfalls wird noch ein EKG aufgezeichnet und falls erforderlich noch Blutuntersuchungen durchgeführt. Eine kleine Kanüle wird in eine Vene am Unterarm eingelegt, damit Medikamente auch intravenös verabreicht werden können (z.B. ein leichtes Beruhigungsmittel). Dann erfolgt ein ausführliches Aufnahmegespräch durch die Pflege und ihrem betreuenden Herzspezialisten.
  • Wie bei allen medizinischen Eingriffen muss einevom Patienten unterschrieben werden.
  • Der Patient wird im Herzkatheterlabor von der Pflege des Herzkatheterlabors begrüsst und auf den Herzkathetertisch umgebettet. Dort wird er mit einem keimfreien Tuch abgedeckt, welches nur eine kleine Aussparung entweder am Handgelenk oder in der Leiste aufweist.
  • Der Tisch, auf dem der Patient liegt, wird vom Arzt während der Untersuchung bewegt, um die optimalen Bildeinstellungen erreichen zu können. Zusätzlich kann die Röntgenröhre in alle Richtungen um den Patienten bewegt werden.

 

  • Der Zugang zum Herzen erfolgt über einen kleinen Stich in ein Gefäss vom rechten Handgelenk aus oder von der Leiste aus.

  • Über >90% der Eingriffe werden bei uns über den moderneren radialen Zugang ausgeführt. Der wesentliche Vorteil liegt darin, dass der Patient sofort nach der Herzkatheteruntersuchung wieder mobil ist und aufstehen kann. Wird der femorale Zugangsweg gewählt, so muss der Patient nach der Untersuchung noch 4-6 Stunden liegen. Zusätzlich konnten grosse Studien zeigen, dass der radiale dem femoralen Zugang überlegen ist, da dadurch die Blutungskomplikationen deutlich vermindert werden können. Der femorale Zugang wird vor allem dann gewählt, wenn das Gefäss am Handgelenk sehr zart und fragil ist (z.B. bei sehr schlanken Frauen <50kg Körpergewicht) sowie nach Bypass-Operation, da in letzterem Fall die Bypässe leichter dargestellt werden können. Darüber wird ein dünner Plastikschlauch zum Herzen vorgeschoben mittels Röntgenkontrastmittel die Herzkranzgefässe dargestellt und allenfalls Stentimplantationen vorgenommen.
  • Nach der Herzkatheteruntersuchung wird die Punktionsstelle am Handgelenk mit einem Spezialverband für 4-6 Stunden komprimiert; der Patient ist sofort wieder mobil. Im seltenen Fall einer Punktion in der Leiste wird die Punktionsstelle mit einer kleinen Gefässnaht versorgt. Der Patient muss dann 4-6 Stunden liegen bleiben.
  • Meistens kann der Patient vom Herzkatheterlabor direkt auf sein Zimmer verlegt werden.
  • Ist keine Stentimplantation erforderlich, so können jüngere Patienten bereits abends entlassen werden. Die meisten Patienten bleiben eine Nacht zur Überwachung im Spital und treten dann am nächsten Morgen aus.
  • Sind neue Medikamente erforderlich so wird ein Rezept ausgestellt. Jeder Patient erhält einen Arztbericht, welcher auch an den Hausarzt und den zuweisenden Arzt übermittelt wird.
Häufige Fragen

Wie lange dauert die Untersuchung?

Wird bei der Herzkatheter-Untersuchung keine Engstelle an einem Herzkranzgefäss gefunden, so ist die Untersuchung nach 10-15min bereits wieder beendet. Stentimplantation benötigen je nach Komplexität nochmals ca. 20-40 Minuten, nur selten länger.

Wie muss ich mich vorbereiten?

Für den Spitalaufenhalt denken Sie bitte an:

  • Krankenkassenkarte
  • Kontaktadressen hinterlegen: Verwandte, Nachbarn, Hauswart.
  • Liste aller Medikamente oder die Medikamentenpackungen
  • Allergiepass, Blutverdünnungsausweis, Ausweise für Herzschrittmacher und Implantate
  • Falls vorhanden, bitte Vorsorgevollmacht oder Patientenverfügung mitnehmen

Das sollten Sie auch mitnehmen:

  • Toilettenartikel (Rasierer, Zahnpasta, Zahnbürste…)
  • Bekleidung für eine Übernachtung
  • Bücher, Zeitschriften, Musik, Laptop
  • Agenda mit Adressen und Telefonnummern
  • Taschengeld für Restaurant und Kiosk

Am Tag des Eingriffes sollten Sie nicht frühstücken. Sie können aber noch Wasser oder Tee trinken.

Falls der Patient bereits eine Blutverdünnung einnimmt, so soll mit dem behandelnden Kardiologen oder unserer Assistentin abgeklärt werden, ob diese Medikamente am Eingriffstag pausiert werden müssen. 

Ist die Untersuchung gefährlich?

Die Herzkatheter-Untersuchung ist ein sehr häufig durchgeführter und sicherer Eingriff.

Bis auf einen ca. 1-2mm kurzen Stich bleiben keine Narben zurück. Es kann allenfalls ein kleiner Bluterguss für mehrere Tage bis Wochen sichtbar sein, was jedoch in den allermeisten Fällen aber harmlos ist. In seltenen Fällen kann es zu Blutungen kommen, die in aller Regel ebenfalls harmlos verlaufen. In <1% der Fälle ist eine Bluttransfusion erforderlich.

Sehr selten können Herzrhythmusstörungen auftreten, die eine Behandlung notwendig machen.

Ernsthafte Komplikationen (schwere Allergie auf verwendete Medikamente, Durchblutungsstörungen der Beine, Gerinnselbildung in den Arterien, Nierenfunktionsstörungen, Schlaganfälle usw.) sind extrem selten und treten in weniger als 0.1 Prozent der Untersuchungen auf.

Die Strahlenbelastung variiert je nach Eingriff (z.B. Komplexität der Engstellen, Stentimplantation, etc.) stark, beträgt im Durchschnitt um die 4-5 mSv. Dies im Vergleich zu der jährlichen, natürlichen Strahlung in der Höhe von 3-4 mSV, welcher wir alle in der Schweiz ausgesetzt sind.

 Ist der Eingriff schmerzhaft?

Die Herzkatheteruntersuchung wird in Lokalanästhesie durchgeführt. Zusätzlich kann ein leichtes Schlafmittel verabreicht werden. Eine Vollnarkose ist nie erforderlich, weil der Eingriff weitgehend schmerzfrei erfolgt.

Kann jede Engstelle mit Stents behandelt werden? Wann braucht es eine Herz-Bypass-Operation?

Bei sehr komplexen Engstellen an allen drei Herzkranzgefässen und besonders wenn der Patient Diabetiker ist, kann es notwendig sein, dass durch einen später geplanten herzchirurgischen Eingriff sogenannte Bypässe angelegt werden müssen. In den meisten Fällen ist dies jedoch durch die Implantation von Stents vermeidbar.

Wie lange dauert eine Herzkatheteruntersuchung?

Wird bei der Herzkatheteruntersuchung keine Engstelle an einem Herzkranzgefäss gefunden, so ist die Untersuchung nach 10-15min bereits wieder zu Ende. Muss auch ein Stent implantiert werden, so dauert dies dann nochmals ca. 45min.

Kann ich nach der Untersuchung Autofahren und Arbeiten?

Da zumeist auch ein leichtes Schlafmittel verabreicht wird, sollte der Patient am Eingriffstag nicht mehr mit dem Auto fahren. Das Heben von Lasten von mehr als 5kg sollte für ca. 3 Tage vermieden werden, da es ansonsten zu Schmerzen an der Punktionsstelle kommen kann.

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