NUKLEAR­BILDGEBUNG (SPECT / PET)

Die nuklearmedizinischen Techniken umfassen die Myokardszintigraphie sowie die PET.

Die Myokardszintigraphie eignet sich sehr gut zur Bestimmung von Durchblutungsstörungen des Herzmuskels. Dabei wird eine gering radioaktive Substanz (Tracer) in Ruhe und unter medikamentöser Herzbelastung verabreicht. Anhand der regionalen Verteilung des Tracers im Herzmuskel ist es möglich, Durchblutungsstörungen oder Narben des Herzmuskels darzustellen. Die genaue Lokalisation sowie das Ausmass einer möglichen Durchblutungsstörung oder Narbe sind ausschlaggebend für eine optimale Behandlung des Patienten. Die PET wird bei uns primär als Zusatzuntersuchung zur Abklärung von vernarbtem Herzmuskelgewebe durchgeführt und entscheidet somit über den Nutzen eines invasiven Eingriffes, z.B. einer Stentimplantation bei Patienten mit einem vorbestehenden Herzinfarkt.

Nachweis einer sehr grossen Durchblutungsstörung (blaues Areal mit weissen Pfeilen) unter einer medikamentösen Herzbelastung im Vergleich zum normal durchblutendem Herzmuskelgewebe in Ruhe (gelb).

Ablauf der Untersuchung
  • Vor der Untersuchung händigen wir Ihnen einen Fragebogen sowie eine Einverständniserklärung aus, welche Sie ausfüllen und unterschreiben müssen. Sehr gerne stehen wir Ihnen bei allfälligen Fragen zur Verfügung.
  • Es wird eine dünne Kanüle in eine Vene des Unterarms eingelegt. Es wird auch noch ein EKG aufgezeichnet.
  • Bei der Myokardszintigraphie erfolgt die intravenöse Gabe von Medikamenten, welche die Durchblutung des Herzmuskels verbessern und allenfalls Herzfrequenz steigern. So wird eine körperliche Anstrengung simuliert. Alle Medikamente sind sehr gut verträglich und wirken nur für ein kurze Zeit. Simultan wird eine leicht radioaktive Substanz (Tracer) in die Armvene appliziert, welche sich im Herzmuskel anreichert. Dadurch kann später die Durchblutung Ihres Herzmuskels unter Anstrengungsbedingungen beurteilt werden.
  • Für die Untersuchungen sind mehrere Aufnahmen mit einer Spezialkamera im Abstand von 30-90 Minuten notwendig. Über den genauen Ablauf der erhalten Sie von uns einen individuellen Zeitplan ausgehändigt.
  • Die Bilder werden von einem Herzspezialisten der HerzClinic und einem Röntgenspezialisten der Klinik St. Anna gemeinsam befundet. Der Bericht wird in der Regel am gleichen Tag per E-Mail an den zuweisenden Arzt versandt.

Bei uns wird die PET-Untersuchung primär zum Nachweis von vernarbtem Herzmuskelgewebe nach einem Herzinfarkt eingesetzt. Dabei wird diese in der Regel mit einer Myokardszintigraphie kombiniert. Auch bei der PET-Untersuchung wird Ihnen eine leicht radioaktive Substanz über die Armvene verabreicht. Wir werden Ihnen vor den Bildaufnahmen Zucker zum Trinken geben und bei Ihnen mehrfach in kurzen Zeitabständen den Blutzuckerspiegel messen. Gegebenenfalls werden wir Ihnen – je nach Verlauf des Blutzuckerspiegels – eine kleine Menge Insulin verabreichen, welches die Zuckeraufnahme in die Zellen fördert und die Bildqualität verbessert. Danach erfolgt die kurze Aufnahme der Bilder.

Häufige Fragen

Wie lange dauert die Untersuchung?

Die Myokardszintigraphie erstreckt sich über 4-5 Stunden. Dabei ist zu beachten, die einzelnen Aufnahmen jeweils nur 5 Minuten dauern. Zeitaufwendig sind vor allem die aus technischen Gründen notwendigen Wartezeiten zwischen den einzelnen Untersuchungen. Während der Wartezeit können Sie sich natürlich frei bewegen. Die PET-Untersuchung dauert insgesamt ca. 30-60 Minuten.

Ist die Untersuchung gefährlich?

Die nuklearmedizinischen Untersuchungen sind sehr sicher. Die bei der Myokardzintigraphie entstehende Strahlenbelastung für den Patienten beträgt ca. 10mSv, bei der PET-Untersuchung ca. 5mSv; dies im Vergleich zu der jährlichen, natürlichen Strahlung in der Höhe von 3-4 mSV, welcher wir alle in der Schweiz ausgesetzt sind.

Die oben erwähnten Medikamente zur Durchblutungsmessung können für eine kurze Zeit ein Wärmegefühl, ein Engegefühl im Hals oder über der Brust, einen schnellen Herzschlag und leichte Atemnot hervorrufen. Wenn überhaupt, so halten diese Beschwerden nur für eine kurze Zeit an. Bitte teilen Sie uns allfällige schwere Lungenerkrankungen, beispielsweise Asthma vor der Untersuchung mit. Schwerwiegende Nebenwirkungen sind extrem selten. Sollten diese Auftreten sind sie meist von nur kurzer Zeit oder können von uns behandelt werden.

Wie muss ich mich vorbereiten?

Vor der Untersuchung darf der Patient 6 Stunden keine koffeinhaltigen Getränke (Kaffee, Tee, Kakao, Cola, etc.) zu sich nehmen, da diese die Wirkung mancher Medikamente einschränken können. Ihre Medikamente können sie jedoch wie gewohnt mit einem Schluck Wasser einnehmen. Nehmen Sie einen Betablocker ein, sollten Sie diesen nach Rücksprache mit Ihrem Herzspezialisten allenfalls pausieren. Bitte klären Sie dies selbstständig mit Ihrem zuweisenden Arzt ab. Bitte bringen Sie eine Liste der Medikamente mit, welche Sie regelmässig einnehmen.

Sollten Sie Medikamentenallergien haben, teilen Sie uns dies bitte unbedingt mit. Falls Sie einen Allergiepass besitzen, bringen Sie diesen bitte mit.

Kann ich nach der Untersuchung Autofahren, Arbeiten und Essen?

Nach der Myokardszintigraphie oder PET-Untersuchung können Sie uneingeschränkt arbeiten und auch ein Fahrzeug führen.

Was mache ich, wenn ich Platzangst habe?

Bei der Myokardszintigraphie spielt Platzangst in der Regel keine Rolle.

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